Beiträge, Rückblicke von Eltern, Freunde, Verwandte :
Mein kleines Mädchen lernt Reiten auf einem Rennpferd – eine nicht wirklich beruhigende Vorstellung.
Antonia hatte mit 6 Jahren ihre ersten Reitstunden auf einem Pony.
Mit dem Umzug in den Landkreis Dachau mussten wir uns auf die Suche nach einer neuen Reitmöglichkeit für sie machen.
Ein ganzes Jahr lang haben wir gesucht und Probereitstunden in kleinen und großen Reitställen ausgemacht. Antonia wollte nirgendwo bleiben und weiter machen. Dann kamen wir im April 2016 zu den Helden nach Happach und nach fünf Minuten hörte ich meine neunjährige Tochter sagen: „Hier bleibe ich!“ Ich persönlich, konnte mich anfangs nur überzeugen, da Antonia erst einmal die Patenschaft für Pony „Pauline“ übernommen hatte.
Eigentlich – wenn ich heute so nachdenke, habe ich völlig naiv meine Tochter so richtig unterschätzt – sie suchte natürlich den Weg zu den großen Rennpferden!
Sie besuchte immer wieder eine Stute auf dem Paddock und AT HOME suchte den Kontakt zu Antonia. Eine erste, große Pferdeliebe entstand bei meiner kleinen Tochter, die sie bis heute nicht mehr losließ.
Mit „ihrer“ Stute AT HOME lernte sie Schritt für Schritt alles von der Pflege eines Pferdes: Der Fütterung, dem Stall ausmisten bis hin zum richtigen Reiten. Dieses geschulte, ehemalige Rennpferd (damals trainiert von Werner Glanz) lehrte meine Tochter in den Folgemonaten so geduldig und behutsam, dass sogar meine Sorgen und Ängste (und das waren jede Menge als Mutter, Nicht-Pferde-Freund und Krankenschwester, die viele Reitunfälle gesehen hat) langsam verschwanden und sich in Neugier und Liebe für Vollblüter verwandelten.
Heute kommen neben Antonia (fast 14 Jahre) auch ihre kleine Schwester Constanze (10 Jahre) und meine Wenigkeit regelmäßig zu den Helden nach Happach. Beide Mädchen reiten nicht nur ihre Pflegepferde, sondern kümmern sich in Gemeinschaft mit allen anderen vom Team Happach um alle Vollblüter. Lernen nicht nur Reiten, sondern übernehmen Verantwortung für diese tollen Helden. Diese Verbindungen erlebe ich als einmalig, einzigartig und unheimlich tiefgehend. Eigentlich nicht in Worte zu fassen… Wenn man die Vollblüter erlebt, wie sie ihr Temperament auf der Koppel zeigen und dann absolut kontrolliert, voller Tatendrang und behutsam zugleich mit den Mädchen auf dem Reitplatz ihre Übungen vollziehen oder mit Ihnen im Gelände unterwegs sind, macht einen das sprachlos und mich zum Vollblut-Fan.
Das Konzept von Hannelore Gallin-Ast, ehemalige Rennpferde der Jugendsportförderung zur Verfügung zu stellen und damit den Kindern und Jugendlichen eine ganz einmalige Ausbildung zu geben, geht für mich als Laien komplett auf und hat mich stets überzeugt. Damit kommt diesen Rennpferden auch nach ihrer aktiven Zeit eine wirklich bedeutungsvolle Rolle zu – echte Helden eben.