Denkmalgeschützes Backhaus in Happach

Im November 2016 wurde nach intensiven Gesprächen und anschließenden Ortsbegehungen nun unser Backhaus in der Denkmalliste nachqualifiziert und zählt somit zukünftig zu den denkmalgeschützten Sehenswürdigkeiten des Landkreises Dachau.

Früher gehörten Backhäuser zu jeder Dorfgemeinschaft- aus gutem Grund. Wegen der Brandgefahr und dem hohen Holzverbrauch war das Brotbacken vom eigenen Haus getrennt. Das Brot musste täglich auf den Tisch. So ließ die Dorfgemeinschaft durch spezialisierte Handwerker Backhäuser errichten. Spezielle Backtage wurden festgelegt. Den Teig rührte man selbst an. Jeder wusste noch, wie das geht. Das Heizmaterial musste man selbst mitbringen.

Backhaus von 1872
Happach 1, D – 85253 Erdweg
historisches Backhaus innen
Ofen

Eintrag aktuell in der Denkmalliste:

D-1-74-118-19 Happach 1 – Bauernhof, Wohnhaus, erdgeschossiger Satteldachbau mit Stichbogenfenstern, Kniestock und Zwerchhaus, (um 1872); zugehöriges Backhaus (um 1872), nachqualifiziert

historisches Backhaus innen
Gewölbe

Der Ort Happach wurde erstmals 1478 als Hogbach "Siedlung am Heckenbach" in einer Indersdorfer Urkunde erwähnt.

Auszug aus der Chronik von Frau Magdalena Wagner, geb. Mayr:

„Auf dem Eitelhof ist ein altes Bauerngeschlecht ausgestorben, das 266 Jahre lang ununterbrochen auf dem Hofe saß. So stand es in den Zeitungen, als meine Mutter starb.“

Erinnerungen, Gedanken, Gedichte von Magdalena Wagner, geb. Mayr

Happach ist ein hochgelegener Weiler, 527 Meter über dem Meeresspiegel, etwa dreieinhalb Kilometer südöstlich von Altomünster entfernt. Er gehörte damals zur Gemeinde und Schule Kleinberghofen sowie zur Pfarrei Altomünter. Der Weiler Happach besteht aus zwei Höfen, dem Eitlbauernhof und dem Odabauernhof. Der Eitlbauer ist benannt nach dem Fisch „Aitel“. Die Ortschaft Happach hieß ursprünglich „Hogbach“. Erst 1478 wurde sie in „Happach“ umgetauft. Der „Hagbach“ ist der Bach, der im Haag Hoag im nahegelegenen Wald entspringt. Er muss wohl zur damaligen Zeit so fischreich gewesen sein, dass die Bauern die großzügig geforderten Abgaben an das Kloster Indersdorf erbringen konnten. 50 Jahre nach dem 30-jährigen Krieg, genau am 30.Juni 1698, zog der 28jährige, aus Großberghofen stammende Bauernsohn Bartholomäus Mair mit seiner Frau auf den Hof. Von da an bis zum Jahre 1919 ist eine lückenlose Ahnentafel vorhanden. Auf dem Weiler sind heute noch alle Gebäude vorhanden, auch das Backhaus. 

Die Renn-Pferde Boomerang gGmbH möchte mit diesem Sanierungs-Projekt Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Landkreis Dachau  und weiteren anschließenden Landkreisen, sowie Mitbürgern aus der Landeshauptstadt eine Gelegenheit bieten, sich mit ihrem Umfeld und seiner Geschichte zu beschäftigen. Sie können alte Bautradition und Aspekte der Heimatpflege kennenlernen und auch selber mitwirken und gestalten. Darüber hinaus ist beabsichtigt, wieder die alte Tradition zu pflegen und in Absprache mit den Dorfgemeinschaften des Landkreises nach Fertigstellung des Backhauses einmal pro Monat wieder Brote zu backen.

Dazu haben wir eine Fördergruppe ins Leben gerufen. Jeder ist herzlich eingeladen, mit Sach- oder Geldspenden mitzuhelfen, dieses Kleinod zu erhalten.

Vom Mediationswanderweg aus kann man leicht unser Backhaus sehen. Bei einem Glas Punsch und mit leckeren  Plätzchen kann sich jeder Besucher über den Ablauf  informieren.  

Die Pressemitteilung vom 23.11.2016 finden Sie hier ….

Email:  info@renn-pferde-boomerang.de 
Telefon +49 (0) 8254 9975050