Die Geschichte der Pferde

Keines der Lebewesen hat eine ähnlich bedeutende Entwicklung hinter sich, wie unsere Pferde. Selbst für den Menschen wurden sie das Unentbehrlichste aller Tiere. Kein anderes Geschöpf aus der Tierwelt ließ sich für die Zwecke des Menschen besser formen als das Pferd. Dieses edle Tier, das den Erdball revolutionierte, das den Menschen in die Lage versetzte, seinem Herrschaftsanspruch entscheidenden Nachdruck zu verleihen, begann seine eigene Existenz mit der bescheidenen Größe eines Fuchses.

Es entstand vor etwa 50 Millionen Jahren und war Beute aller Ur-Raubtiere. Die Zebras, die Esel, aber auch die edlen Vollblutpferde von heute gehen auf dieses zwergenhafte Tier zurück. Erst von dem Tag an, da das Ur-Wildpferd, Eohippus – Amanecer genannt – was soviel wie „Pferd der Morgenröte“ bedeutet , in die Dienste des Menschen trat, vermochte sich der bis dahin unstet umherschweifende Steinzeitmensch allmählich zum Herrn der Welt zu erheben.  Über Jahrtausende hin war das sensible Pferd für den Menschen der entscheidende Faktor zur Mehrung von Macht und Geltung, von Einfluss und Prestige. Edle Pferde waren der Stolz von Königen und Fürsten, Häuptlingen und Heerführern. Sie wurden von Dichtern besungen und von Künstlern dargestellt. Sie waren Arbeitssklaven und Kampfgefährten, Gottheiten und Kriegsgerät. Das Bündnis zwischen Mensch und Pferd verzeichnet eine schier endlose Kette von folgenreichen Unternehmungen, die Glanz und Elend menschlichen Tatendrangs dokumentieren.

Ihnen, den Pferden, verdankt die Menschheit einen wesentlichen Teil ihrer Kultur, ja ihrer ganzen Geschichte. Denn ohne Pferde wäre nicht nur Dschingis Khan ein harmloser Hirte und Bauer geblieben, auch Alexander wäre niemals der Große geworden und hätte wahrscheinlich weder Persien noch Indien kennen gelernt. Ohne Pferde wäre das heilige Römische Reich nicht auseinander gefallen, weil es gar nicht erst entstanden wäre, und Napoleon wäre Waterloo ebenso wie die russischen Frostnächte erspart geblieben.

Ohne Pferd sähen unsere Geschichtsbücher völlig anders aus; und ohne Pferde hätte ich mich nie auf diesen Weg gemacht, um eine „Kinder- und Jugendsportförderung mit ehemaligen Rennpferden“ zu gründen.Vielleicht gelingt uns ein neuer Weg und eine Chance für weitere Vollblüter. So wie wir auf die Erhaltung unserer Umwelt achten sollten, muß es unser Bestreben sein, dies unseren Kindern und Jugendlichen nahe zu bringen. Wir schaffen mit einer vernünftigen Freizeitgestaltung in einer Gemeinschaft eine bessere Lebensqualität unserer Kinder und helfen mit, dass sie sich sportlich mit Tieren und der Umwelt auseinandersetzen. Es heißt doch auch „Die Pferde sind die  Begleiter der Engel“ Kinder haben, wie wir wissen, besondere Schutzengel. Und die Zukunft gehört nun mal unseren Kindern“.

H. Gallin-Ast